Sicherer Spass am Luzerner Fest

SLRG Sektion Rüti

Kaum eine Minute stehe ich am Reussufer, da hat Thomas mich schon aufgespürt in der Menschenmenge. Mit geschultem Blick, gewohnt, seine Umgebung aufmerksam im Auge zu behalten und gegebenenfalls sofort zu reagieren. Ein Rettungsschwimmer.

Thomas ist Informatiker, heute aber voll und ganz als Einsatzleiter Wassersicherungsdienst für die SLRG Luzern unterwegs. Beauftragt von Integrat Security und Safety überwacht die SLRG Luzern am Freitag des Luzerner Festes die Reussufer, am Samstag kommen Teile des Seebeckens dazu. Thomas ist von der SLRG Emmen zur Sektion Luzern gestossen und bereits Jahre im Einsatz, erst als Bootsführer, später kam die Einsatzleitung hinzu. Er verantwortet das Sicherheitskonzept und koordiniert Rettungsschwimmer und Bootsführer des Wassersicherungsdienstes.

Heute, am Freitag, ist die SLRG auf der Reuss und mit zwei Schiffen unterwegs: einem Schlauchboot und einem Weidling. Mit diesen Schiffen ist die Crew optimal gerüstet für die unterschiedlichen Gegebenheiten auf dem Fliessgewässer. Am Samstag auf dem See kommt neben weiteren Schlauchbooten noch die SLRG-eigene Acqua dazu.

Den Weidling stellen die Pontoniere Luzern zur Verfügung, auch dies in jahrelanger Zusammenarbeit. Die Schlauchboote sind wendiger und eignen sich ideal, um die Brückenpfeiler und den Wasserturm zu passieren. Der Umgang mit der Strömung und den Wirbeln sowie eine stabile Bootslage im Falle einer Bergung liegen dabei ganz in den kundigen Händen des Bootsführers.

Die Pontoniere auf dem Weidling können notfalls sogar das Nadelwehr befahren. Das war, zum Glück, bis heute nie notwendig. Aber die gewaltige Kraft des Wassers am Wehr ist - wie überall - nicht zu unterschätzen. Treibt es einen Menschen gegen das Wehr, hat er selbst bei geringer Strömung keine Chance, aus eigener Kraft dem Wasserdruck zu entkommen. Sobald die Atemwege tangiert werden, ist er verloren. Ein Aufstieg aus eigener Kraft liegt fern des menschlichen Leistungsvermögens. Das Durchqueren des Wassers ist ebenfalls sehr gefährlich und darum verboten. Viele Gefahren am Wehr liegen unter der Wasseroberfläche, zum Beispiel eine Metallkette, die das Wehr mit dem Ufer verbindet - unsichtbar für den Betrachter. Ein sichtbares Indiz für unberechenbare und darum gefährliche Verwirbelungen sind hingegen die weissen Schaumkronen auf den Wellen. Wer das weiss, nimmt sich in Acht.

Die Pontoniere auf dem Weidling können notfalls sogar das Nadelwehr befahren. Das war, zum Glück, bis heute nie notwendig. Aber die gewaltige Kraft des Wassers am Wehr ist - wie überall – nicht zu unterschätzen. Treibt es einen Menschen gegen das Wehr, hat er selbst bei geringer Strömung keine Chance, aus eigener Kraft dem Wasserdruck zu entkommen. Sobald die Atemwege tangiert werden, ist er verloren. Ein Aufstieg aus eigener Kraft liegt fern des menschlichen Leistungsvermögens. Das Durchqueren des Wassers ist ebenfalls sehr gefährlich und darum verboten. Viele Gefahren am Wehr liegen unter der Wasseroberfläche, zum Beispiel eine Metallkette, die das Wehr mit dem Ufer verbindet - unsichtbar für den Betrachter. Ein sichtbares Indiz für unberechenbare und darum gefährliche Verwirbelungen sind hingegen die weissen Schaumkronen auf den Wellen. Wer das weiss, nimmt sich in Acht.

Thomas erinnert sich an einen Vorfall, bei dem eine Person ab einem Pedalo vor der Seebrücke ins Wasser sprang und durch die Strömung immer näher an die Brücke getrieben wurde. Der Schwimmer kam nicht gegen die Strömung an und die Freunde auf dem Pedalo wagten sich aufgrund der Strömung nicht näher an die Seebrücke heran. «Wir haben den verängstigten Schwimmer geborgen und auf sicheren Boden gebracht.». Auch ein kleiner Hund, der von der Rampe ins Wasser plumpste und davongetrieben wurde landete schon in den erfahrenen Händen der SLRG.

Abgesehen von Sach- oder Perso nenbergungen erfüllt das Sicherungs team auf dem Wasser noch einen weiteren Zweck: Bei grossen Menschenaufläufen an Land ist der Wasserweg eindeutig der schnellste. Gerade in Notfällen ist das von unschätzbarem Wert. So wurde in den vergangenen Jahren zum Beispiel ein Bewusstloser an der Rathaustreppe aufgenommen und übers Wasser ans andere Ufer zum Bahnhof geführt, direkt zum Samariterposten. Der Weg über Land durch die Menschenmenge hindurch hätte viel mehr Zeit in Anspruch genommen.

Thomas hat noch viele Geschichten auf Lager - kein Wunder, er ist schon jahrzehntelang on board. Gemächlich tuckern wir durch die Reuss, an einem Sommerabend wie im Bilderbuch, bei einer fast schon andächtigen Ruhe inmitten des Trubels.

Thomas geniesst seine Einsätze, die er wie alle Mitglieder der SLRGFamilie, ehrenamtlich erbringt. Der offene, unkomplizierte Austausch, die Gespräche unter Freunden zur Wassersicherheit oder auch ganz anderen Themen, die gerade beschäftigen, das sagt ihm zu. Und das Wissen, seine Zeit mit etwas Sinnvollem zu verbringen, das alles auf dem Wasser und in einer herrlichen Landschaft. Am Luzerner Fest sogar mit einer Perspek tive, wie sie nur Rettungskräften vergönnt ist. «Wie sonst kommt man in den Genuss eine Schlauchboot-Fahrt zwischen Kappellbrücke und Wehr, mit so einem einmaligen Blick auf die Leuchtenstadt?» meint er, als ich aussteige. Sagt's und fährt wieder los, taucht ein in die Dämmerung - mit wachsamen Blick und einem Lächeln im Gesicht.

Quelle:

SLRG Bulletin #3/2017

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