Wir alle haben es persönlich erlebt: Die SLRG hat in den vergangenen Jahren einige ehrgeizige Projekte gestartet und zum Teil bereits umgesetzt wie die neuen Ausbildungsstrukturen, aquamap.ch, die Integrierte Kommunikation, das neue Corporate Design, Sponsoring – all dies neben dem «Tagesgeschäft» im Zentralvorstand, in der Geschäftsstelle, in den Sektionen und Regionen. Das ist eine tolle Leistung.
Gemeinsam mehr Wirkung erzielen
Wir alle wissen aber aus Erfahrung, dass es dabei auch immer wieder zu schwierigen Phasen gekommen ist. Das liegt zum Teil darin begründet, dass wir topmoderne Projekte mit einer nicht mehr zeitgemäss strukturierten Organisation umsetzen wollen. Das heisst: Wir verlieren Zeit – und zwar auf allen Ebenen, in den Sektionen wie in der Geschäftsstelle oder den Kommissionen. Es gibt unnötige Doppelspurigkeiten. Zuständigkeiten sind manchmal unklar. Abstimmungen brauchen gelegentlich sehr lange – oft bleiben Informationen auf der Strecke. All dies heisst, dass wir wertvolle Zeit und kostbare Energie aller Beteiligten verschwenden. Wir kommen langsamer, schwerfälliger und weniger vergnüglich an das Ziel als wir es als Organisation verdienen und als es dem ehrgeizigen Ziel – Ertrinken verhindern – anstehen würde.
Zewo-Zertifikat sichern
Zudem wurden im Laufe der Zeit einige historisch begründbare Spezialitäten eingeführt, die den Richtlinien der Zewo nicht mehr entsprechen. Wenn wir diese aktuellen Bestimmungen nicht erfüllen, könnten wir das Zewo-Zertifikat verlieren und kämen so im hart umworbenen Spendenmarkt ins Hintertreffen.
aquamap.ch – als Website und als App online und viel beachtet – soll innerhalb von zwei Jahren alle Gefahren- und Plauschplätze in Seen und Flüssen erfassen. |
Die neuen Ausbildungsstrukturen der SLRG wurden erfolgreich umgesetzt. Bereits wurden über 1'700 Kursleiterinnen und Kursleiter umgeschult. 13'400 Kursbesuche im Pool sowie 3'400 in den neuen Modulen «See» und «Fluss» sind ein eindrücklicher Leistungsausweis. |
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Der Präventionsfilm «Lautloses Ertrinken» wurde in Cannes am Corporate Media & TV Award mit Gold ausgezeichnet. |
Im Kindergartenprojekt besuchen 100 Wasserbotschafterinnen die Kleinen zwischen vier und sieben Jahren mit dem Wassertropfen «Pico». |
Intensive Vorarbeiten auf dem Weg zur richtigen Lösung
Vor diesem Hintergrund hat unser Zentralpräsident Daniel Biedermann zusammen mit Zentralsekretär Markus Obertüfer vor zwei Jahren den Anstoss für das Projekt Führungsorganisation gegeben. Seit rund einem Jahr hat das Projektteam unter der Leitung von Stephan Böhlen und mit der Unterstützung von Claude Rosselet von Inscena das Projekt aufgegleist. Sie suchten Antworten auf die Fragen:
- Wie muss die zeitgemässe Struktur der SLRG gestaltet sein, damit die gesamte Organisation rascher, einfacher, wirksamer handeln kann?
- Welche Struktur vereinfacht Abläufe und optimiert die Zusammenarbeit, während sie gleichzeitig Raum lässt für die gegenseitige Begeisterung und Inspiration?
- Wie kann die Struktur der SLRG aussehen, damit
- die Geschäftsstelle die Sektionen noch besser unterstützen kann?
- der Auftritt der SLRG in der Öffentlichkeit noch stärker wird, indem wir die richtigen Sponsoren überzeugen können?
- wir gemeinsam Ertrinken noch besser verhindern?
Interviews, Informationsveranstaltungen und Umfragen
Im Rahmen des Projektes führte Claude Rosselet Interviews mit VertreterInnen der Sektionen und des Zentralvorstands. Es fanden anschliessend sechs Informationsveranstaltungen in den Regionen statt, an denen insgesamt 46 Sektionen teilnahmen.
Der ZV hat entschieden, die Regionen vorerst beizubehalten
Weiter wurde eine schriftliche Umfrage unter den Sektionen und Regionalvorständen durchgeführt – hier gingen 76 Feedbacks und insgesamt 987 Antworten ein. Speziell interessierte dabei u.a. die Frage, ob es in Zukunft in der Geschäftsstelle Regionalverantwortliche geben sollte oder ob die Regionen weiterhin als Verein geführt werden. Es zeigte sich zum Beispiel, dass sachlich eine Mehrheit den Gedanken der Regionalverantwortlichen unterstützt, aber emotional viele an der Region hängen.
Der ZV hat sich deshalb entschieden, die Regionen vorerst beizubehalten. In einem zweiten Schritt soll zu einem späteren Zeitpunkt überprüft werden, ob es Regionalverantwortliche in der Geschäftsstelle geben soll – mit entsprechenden Kostenfolgen.